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Ich bin nicht – Ein Koan

Ein nicht verständliches Gedicht,
auf keine Antwort erpicht.

Vielmehr ein Koan, als Angelhaken für die persönliche Identität,
den Verstand herauszulocken, sich zu zeigen, einlädt
sich in diesen Knochen zu verbeißen, das eigene Unwissen zu entblößen,
so von falschen ‘Ich’ Anhaftungen & Vorstellungen zu erlösen.
Und ‘Neti neti’, durch Ausschluss aller (relativen) Unwahrheit,
Und dekonstruktives untersuchen: Um “weder dies, noch das” befreit,
zu gelangen zur Erkenntnis und (absoluten) Wahrheit.

Also los gehts, lasst uns beginnen und ausschließen,
Was wir “nicht sind” in den “Müllkübel” 😉 der relativen Wahrheit gießen:
Ich bin weder meine Körper, Erfahrungen, Gedanken, Emotionen,
Noch Assoziationen, Wahrnehmungen oder meine Kreationen.
Weder Gefühls- noch Bewusstseinszustände,
Weder Anfang noch Ende,
Weder Erreichtes noch Tranzendiertes,

Alles transiente Erscheinungen auf der Leinwand, reine Projektion.
vergänglich, verändernd, in permanenter Motion,
daher nicht wahr, real. Alles ‘Maya: Das was nicht ist’. Fiktion.

Wichtig zu bemerken: Wenn wir das Wort “Erscheinung” verwenden,
gehen wir oft davon aus, dass wir uns dort befänden:
Die Erscheinung selbst sind. Was wenn wir sie jetzt beenden,
Genau diese Legenden?

Alles Wahrnehmbare und Denkbare:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alles, was wahrgenommen, gewusst oder erlebt wird:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alle Lehren, Lehrende, Praktiken, spirituellen Meister:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Die Wahrnehmung, dass wir von irgendwo kommen, ein Ziel haben:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alle geistigen Gesetze wie Ursache & Wirkung, sowie die Konzepte von Karma & Reinkarnation:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alle Schöpfungsmythen, Geschichten, Wörter, Beschreibungen sowie das Konzept der Zeit:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alle Dimensionen, Welten und Universen von grob bis feinstofflich:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Alle Identitäten wie Person, Mensch, Seele, Geistwesen:
Alles Erscheinungen, die scheinbar
erscheinen und damit als nicht absolut wahr,
negierbar.

Übrig bleibt “Ich bin”: Der Zeuge, Erfahrende,
Der Wahrnehmende, der Selbst Reflektierende,
Der Beobachter, der Gewahr seiende,
Der Wissende um die eigene Existenz: “Ich bin.”

Du sagst, ja gut – alles ‘kalter Kaffee’!
Darum lass uns beginnen mit folgender Grundidee:

Wie funktioniert unsere Wahrnehmung überhaupt?
Sie ist dual, sprich aus 2 Teilen zusammen gebaut:
Ein Subjekt, dass ein Objekt wahrnimmt
Und sich prinzipiell aus 3 Stationen bestimmt:
Erfahrendem, Filter und Erfahrung, wobei
der Filter auch Konzepte, Wahrnehmungsorgane, Etikette genannt sei,
Sprich die Definition, Interpretation, Kategorisierung einer Erfahrung im Detail.

Ein konkretes Beispiel, welches mir gestern einfiel:
Wir = der Erfahrende, nehmen einen ‘Nachbar’
= die Erfahrung über unsere Augen = den Filter wahr.
Aber ein ‘Nachbar’ ist kein ‘Nachbar’,
er ist nur der Name einer Wahrnehmung. ist das klar?

Wir sehen, dass die Augen sehen. Daher
können wir weder Erfahrung noch Filter sein. Vielmehr,
Neti neti, “nicht dies, nicht das”, was übrig bleibt bisher:
Der Zeuge, Erfahrende, Beobachter, Gewahr seiende,
Der Wahrnehmende, das “Ich Bin”, der Selbst Reflektierende!

Aber jetzt kommt die eigentliche Knacknuss,
Für den möglicherweise mentalen Kurzschluss: 😉

Woher weiss, der Zeuge, das “Ich bin” um seine Existenz?
Für dieses Wissen, diese scheinbare Evidenz,
braucht es per Definition in der Erfahrungssequenz,
Einen weiteren Beobachter, eine weitere Instanz,
Die diese Erfahrung selbst reflektiert.
Daraus folgt, dass das “Ich Bin” letztlich fungiert
als Erfahrung, ein weiteres Konzept, und dadurch fixiert
auch nur als relative (Un-) Wahrheit existiert.
Bedeutet, dass unsere Existenz, das Wissen
über unser Sein, nicht real, sondern Teil der Kulissen
von Maya ist. Fiktion ist, und somit
nicht finale absolute Wahrheit. Ganz explizit.

“Ich bin” der Zeuge, Erfahrende, Beobachter, Gewahr seiende, Wahrnehmende, Selbst Reflektierende
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Bewusstsein, Gewahrsein, Licht, Leere, das Nichts, Energie sowie die Vorstellung, dass wir aus dieser Substanz bestehen:
Alles Erscheinungen, die scheinbar erscheinen.
Die Wahrnehmung von Form und Formlos sowie, dass wir ‘sind’:
Alles Erscheinungen, die scheinbar
erscheinen und damit als nicht absolut wahr,
negierbar.

Also auch das “Ich bin” ist nicht real,
Sondern nur eine, wenn auch feine und subtile, Erfahrung. Final,
können wir also negierend schließen: “Ich bin nicht”. Ganz formal.

Aber wer oder was ist dieser ultimative
Beobachter dieser Erfahrung? Jenseits aller Adjektive:
Das Absolute, das Selbst, das Namenlose, das Numinose.
Kein Wort kann es beschreiben, weder durch Hypnose, Psychose,
oder Narkose – keiner kann es erfahren! Das “Was nicht ist”.
Das was für immer außerhalb des Wahrnehmbaren ist.
Allein durch Ausschluss zu umschreiben: Das “Was nicht ist”.
Das Numinose. Oder im Tone
von Stephen Wolinsky: Das ‘Große Ohne’:
Ohne: Regeln, Erwachen, Vergessen, Erinnern – und deren Gegenteil.
Ohne: Wahrnehmung, Wissen, Stille, Erleuchtung – und deren Gegenteil.
Ohne: Sein, Nichtsein, Dualität, Non-Dualität – und deren Gegenteil.
Ohne: Nichts, Ziel, Beginn, Sinn, Definition, Ruhe – und deren Gegenteil.

Das Numinose: Das ‘Große Ohne’ oder das “Was nicht ist”.

ALLES: Was wir sind, wissen und erfahren, letztlich NICHTS,
Maya: Das Spiel, weil nur erfahrbar, nicht real: NICHTS.
Das Selbst: Vor der Erfahrung, das ‘Was nicht ist’: NICHTS?

Alles ist Nichts?
Alles im Nichts?
Alles aus Nichts?
Alles durch Nichts?
Sind wir Alles und Nichts?

Einige offene Fragen an uns im Laufe dieses Berichts:
Selbst Bewusstsein als nicht existierende Erfahrungserscheinung im Nichts?
Wahrnehmung die sich Selbst im Nichts aus dem Nichts
erfährt? Das Sein als Nichtsein im Nichts?

Ein wahrlich illusionäres Spiel.
Folgerichtig heißt es, ganz skurril:
Niemand ist nicht hier.
Nichts dichtet.
Nichts nimmt nichts wahr.
Niemand schreibt, niemand liest.
Nichts dichtet über nichts für nichts.

Zur Reflektion des eben Gesagten, seien ein paar
andere Erscheinungen, die scheinbar
erschienen, zitiert mit Erkenntnissen auf dem Radar
des ‘Was ist wahr?’:

Wie Martin Heidegger dichtet:
“Das Nichts nichtet.”

Wie Sokrates ausrichtet:
“Ich weiss, dass ich nichts weiß.” (dafür sogar hingerichtet).

Wie Nisargadatta Maharaj ver-nichtet:
“Ich bin nichts Wahrnehmbares oder Vorstellbares.”
“Ich bin nicht.”

Wie William Shakespeare beipflichtet:
“Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.”

Und hiermit sage ich Gute Nacht
Verstand: 🙂 Genug gedacht!
“Ich weiss nichts” es ist vollbracht!
Jetzt von illusionärem Wissen erwacht,
wird erstmal zart gelacht,
und in Verwunderung die Pracht
des grenzenlosen Wunders Lebens betracht:

Ein Traum von Bewusstsein.
Ein Spiel reiner Wahrnehmung.
Ohne Beteiligte, ohne Ursache.
Aus sich Selbst.

Alles tief schlafend in diesem Bewusstseinstraum.
Die eigene Identität und Lebensraum
haltend für real.
Tausend mal gehört. Banal?
Bis es ‘klick’ macht,
und man erwacht.
Die eigene Nichtexistenz ausmacht:
Ich bin nicht hier. Niemand ist hier.
Alles lebt aus sich Selbst.
Ein luzider Traum. Ohne Tuende.
– Selbstständige Hände.
Niemand hier um zu berichten.
Nichts zu tun. Keine Pflichten.

In der Nacht ist es passiert,
Niemand ist erwacht. Aus dem Schlaf
im Traum. Niemand war da, traf
nur VerWunderung:

Ich bin nicht, was ICH bin.
ICH kann nicht sein, was ich bin.
ICH wurde nie geboren.

FREIHEIT

Abschließender Bericht:
“Ich bin nicht.

Da auch Worte nur Erscheinungen sind,
die scheinbar erscheinen, zerrinnt
auch dieses Gedicht als
ein Konzept. Gleichfalls
Teil des Spiels und keinesfalls
Realität; Negierung der Fiktion, bestenfalls.

Simon R. am 3. Februar 2022


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