Geburtstag ist ein Freudentag?
Das mag ich nicht bestätigen,
Sondern vielmehr als Betätigen
alter Muster, Wunden, Erinnerungen
an die scheinbar wenig gelungenen
Aspekte meiner Selbst, die Verletzungen.
Zu erfahren, das nicht gesehen werden,
Für das was ich bin.
Das nicht kommunizieren können,
Von dem was ich bin.
Das nicht sein dürfen,
Wie ich bin.
Das Einschließen im Verlies
Des Schweigens, des Abkapselns,
Bis ich alle von mir stieß,
Und mir so meine Wunden als definitiv bewies.
Großen Mut bedarf es diese Schwäche,
Auf ganzer Fläche zu sehen,
anzunehmen, zu ihr zu stehen.
Sie auszudrücken meine Schmerzen,
Mit mir und meinen Liebsten ehrlich von Herzen
Mitzuteilen. Mit mir und dem Schmerz zu sein.
Unerlaubt schien es mir diesen Teil
Meiner Selbst zu erlauben, weil
Nicht passend in das alte Bild – vermeintlich heil,
Dass ich in mir trug.
Unendlich klug,
Diese Entscheidung und der Mut
Loszulassen den alten Hut
Voller Ideale, und den Moment
So zu erleben, wie er ist.
Den Widerstand gegen mich aufgeben,
Mich mir und meiner Erfahrung hingeben.
Erleichterung breitet sich aus, der Schmerz zurück.
Tränen der Trauer werden zu Tränen der Freude.
Welch unbeschreibliches Glück,
neu geboren zu sein. Heute.
Simon R. am 9. Juni 2022
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