Die einen verleugnen sie,
Die andern dienen ihr – ganz offen.
Keiner mag sie.
Doch jeder kennt sie – ist von ihr betroffen.
– Angst.
Die einen widerstehen ihr,
Wollen sie besiegen, transzendieren in gar kriegerischer Manier!
Die anderen versinken
in ihr, unumstößlich
infiziert & identifiziert durch sie – ertrinken.
Glauben ihr, flüchten und verstecken sich,
– Angst.
Alle gebunden, kontrolliert, in Reaktion,
Nur noch mehr Leid und Angst – durch diese Opposition.
Man kann sie spüren,
Vor Allem hier im gestressten ‘zivilisierten’ Westen,
Den Hals abschüren(d),
In der Magengrube, eng, verkrampft,
Dampft sie aus als Zittern, flimmern, flirren,
auch vollkommenes Erstarren,
Lässt uns in Wirren,
In Panik verscharren – im Terror verharren.
Oder eher oberflächlich als Schlaflosigkeit oder Gedankenflut.
Flache Atmung – Wut!
Ärger, Gier, Arroganz
– oder Streben nach Kontrolle & Macht!
Die Kompensation von ganz
tiefer Angst – eine hoffnungslos verlorene Schlacht.
“Nein, ich bin nur etwas gestresst – Angst kenn’ ich nicht.”
Ein ‘normaler’ Gedanke, der der unterdrückenden Norm entspricht,
– der herrschenden Kultur,
Aber nicht die Wahrheit. Denn folgt man der Spur
Auch das ein Symptom von Angst – nur.
Unser Leben – als (unbewusste) Angstdiktatur?
Angst davor nicht gut genug zu sein – nicht zu genügen,
Deswegen sich selbst betrügen oder andere belügen.
Angst davor ausgestoßen zu werden – nicht dazu zu gehören,
Daher sich unterordnen & ja keinen stören,
oder rebellieren, sich verschwören um letztlich andere zu (zer-) stören.
Angst davor nicht fähig zu sein, ausgelacht zu werden,
Folglich sich zwanghaft verstellend, versteckend hinter Beschwerden.
Sich selbst sabotierend, nie beginnend sich selbst zu verwirklichen hier auf Erden.
Angst davor nicht perfekt zu sein, Als Effekt:
Ackern, schuften, verbessern, heilen – diesen Defekt!
Die Perfektion als ewiges Projekt.
‘Gut – aber nie gut genug.’ Nichts als ein Spuk.
Angst davor machtlos zu sein, ohne jede Kontrolle zu existieren,
Den Umständen ausgeliefert als Opfer zu vegetieren,
Daher Kontrolle an sich reißen, Karriere machen,
Macht fixieren – anderen Schwachen
die Umstände diktieren,
Geld, Anerkennung und Status horten,
und in dieser Illusion die Lösung verorten.
All das, ein Ausdruck von Angst.
Diese Angst – nicht überlebensfähig
zu sein, Ganz existentiell Kern der Persönlichkeit an sich?
Fundamental für das Erfahrungsvehikel ‘Mensch’. Nicht falsch, sondern dienlich
um das Überleben zu ermöglichen, uns zu orientieren.
Dies zu negieren – im Kampf hiermit,
mit sich – zu innerer Spaltung
führend und damit
die Wurzel allen Leidens? Die eigene Käfighaltung?
Was gilt es zu tun?
Nichts.
Nicht – der Angst widerstehen,
Nicht – die Angst kompensieren.
Nicht – die Angst unterdrücken.
Nicht – der Angst glauben.
Das erfordert Mut, wirklichen Mut. Denn man öffnet sich der Wahrheit.
Dem Unbekannten und auch der eigenen Verletzbarkeit.
Man verlässt die Komfortzone, lässt zu und empfängt, ist bereit
Anstrengung & Kontrolle abzugeben. Der einzige Entscheid:
Außerhalb der Konzepte die Angst einfach zu fühlen, für das, was sie ist:
Ladung, Spannung,
Information – ein Zugang.
Um zu erkennen, was wir wirklich sind. Eine Erinnerung,
wenn wir nicht mehr vor ihr flüchten. Eine Führung
um zu erkennen, worum es im Leben wirklich geht. Berührung.
Denn weder geht’s um das Erreichen von Zielen,
Das Beeindrucken oder die Rettung von vielen,
Geld, Status, Anerkennung oder Macht.
Sondern – wie der Schmetterling aus dem Kokon erwacht,
Darum uns aus unserer starren Persönlichkeit zu entfalten.
Und einfach und allein zu erhalten,
was wir bereits sind. Unsere wahre Natur.
Frei von Angst & Zensur,
Aus Liebe & Freude unsere kreative Partitur
in die Welt zu bringen.
Harmonisch zu erklingen.
Uns auf unser wahres Sein einzustimmen.
Zu sein, wer wir sind. Zu singen:
“Ein wunderbarer, individueller Ausdruck des Einen, Ganzen.
Das Leben – Selbst. Lasst uns tanzen!”
Simon R. am 24. August 2022
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