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“Vertraue der Wissenschaft” – Ein Ausruf von Dumm(pf)heit und Ignoranz

Jeder der anfängt wirklich nachzudenken wird fest stellen, dass er (nahezu) nichts weiß. Und dazu muß man nicht philosophieren, nur etwas logisch denken.

‘Wissenschaftliche’ Beispiele, die unseren Blindflug verdeutlichen

Dein Tagesbewusstsein

Mit dem du jetzt liest und denkst verarbeitet 40 Bits, während dein ganzes Gehirn / Unterbewusstsein 40 Millionen Bits verarbeitet. Das heißt du bist dir 0.0001% von dem bewusst, was in deinem Gehirn passiert. (Dr. Bruce Lipton) Und das Ganze auch noch mit Verzögerung.

Elektromagnetisches Spektrum

Vom elektromagnetischem Spektrum nehmen wir einen winzigen Bruchteil über unsere 5 Sinne wahr. Der sichtbare Anteil beträgt <1 %.

Bestandteile des Universums

Ziehen wir die ‘konventionelle’ Wissenschaft (Wikipedia) heran, besteht das Universum aus folgenden Teilen:

  1. 5% Materie und Energie: “Von denen wiederum nur 10 % Licht aussenden und dadurch sichtbar sind”. Das bedeutet 0.5% des Universums senden Licht aus und sind sichtbar.
  2. 27% Dunkle Materie: “Durch eine Vielzahl von Beobachtungen indirekt nachgewiesen, aber ihre Zusammensetzung ist noch weitgehend unverstanden.”
  3. 68% Dunkle Energie: “Auf sie wurde aus den Daten von weit entfernten Supernovaexplosionen geschlossen.”

Aus diesen Beispielen wird schnell ersichtlich, dass der Anteil dessen was wir wahrnehmen und bewusst untersuchen können sehr sehr gering ist. Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Diese ‘Fakten’ stehen allerdings dem gesellschaftlichen, allwissenden Selbstverständnis als Selbstüberschätzung diametral gegenüber. Das Ausdruck darin findet, dass

  1. viele nicht selbständig denken,
  2. einige glauben selbständig zu denken,
  3. und nur wenige tatsächlich selbständig denken. (Natürlich ‘glaubt’ jeder er gehört zu dieser Gruppe.)

„Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.“

Werner Heisenberg

Subjektive Perspektive

Berücksichtigt man hier zusätzlich noch, dass das was wir wahrnehmen durch unseren Filter (Konditionierung, Weltbild, Glaubenssätze usw.) interpretiert wird, wird schnell klar, dass das wenige was wir untersuchen und konzeptionell auswerten können immer ein (besseres oder schlechteres) subjektives Konzept (oder Theorie) ist.

Alle Konzepte sind letztlich ‘nur’ Annahmen, Interpretationen, Definitionen… darüber, wie die Welt ist. Nicht mehr nicht weniger. Keiner hat die Welt je objektiv erfahren können noch wird er die Welt je objektiv erfahren. Denn eine Erfahrung benötigt immer beides ein Subjekt und ein Objekt. Daher ist und bleibt jede Untersuchung, jedes Konzept immer abhängig und geprägt vom Subjekt und dessen Blickwinkel (Intention, Annahmen, Erfahrung usw.).

Resultat aller Forschung: Eine - mehr oder weniger hilfreiche - subjektive Annahme darüber wie die Welt ist. Aber nie eine Darstellung wie die Welt tatsächlich ist.

Aufgabe der Wissenschaft

Man könnte daher sagen, der einzige Auftrag von Wissenschaft, Religion und der Spiritualität ist:

  1. Das eigene geringe Wissens bewusst zu machen.
  2. Sich ganz bewusst dem Nichtwissen zu stellen.
  3. Die eigene Ignoranz transzendieren und in das Nichtwissen vorzudringen.
  4. Hierdurch neue Erkenntnis zu gewinnen.
  5. Mit der Gesellschaft teilen.
  6. Den Kreislauf von vorne zu beginnen.

Jeder wahre Forscher muss sich des eigenen Unwissens bewusst sein, denn der einzige Grund und Antrieb wahrhaftig zu forschen ist Unbewusstes zu erkennen und Unbekanntes zu entdecken: Wahrheitsfindung.

„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat.“

Werner Heisenberg

Mit folgenden Implikationen

  1. Echte Forschung ermöglicht es Schritt für Schritt einer ‘höheren’, relativen Wahrheit näher zu erkennen.
  2. Jedes Konzept bleibt beides: Heutiges neues Wissen und zukünftige Ignoranz.
  3. Es wird nie eine finale konzeptionelle absolute Wahrheit geben.
Somit bleibt nur der Weg als Ziel. Permanente Selbsttranszendenz ohne finales konzeptionelles Ankommen.

Denn Konzepte & Theorien sind immer nur Annäherungen an das was nicht beschreibbar ist. Somit beruhen Wissenschaft & Religion auf Zweifel, Diskurs, Verwerfung von Hypothesen, dem Stellen von Fragen… denn das einzige Ziel ist neue Erkenntnis. Eine ‘höhere’ relative Wahrheit. Und die gibt es nie im Wissen. Nur im Nichtwissen. Echte Wissenschaft und Religion können daher nie ein Glaubenssystem sein. Denn Glaube suggeriert Wissen. Somit ist jedes Glaubenssystem letztlich immer eine (bessere oder schlechtere) Ideologie.

Wenn Wissenschaft oder Autoritäten ausrufen "sie wissen" oder ihnen ist "zu vertrauen", dann ist das reine Ideologie - nie wahre Forschung. Und wer Ihnen glaubt ist dumm(pf).

Denn angesichts der obigen ‘Fakten’ kann keiner von uns ‘wissen’. Die grenzenlose Diskrepanz ist offenkundig: Je nachdem welche ‘offiziellen’ Fakten man verwendet besteht ein Verhältnis von 1 :1 Mio. zwischen Wahrnehmbarem und nicht-Wahrnehmbaren. (Wobei jeder Meditierende, der aus der Selbsterkenntnis spricht dieses Verhältnis noch als große Untertreibung bezeichnen wird.) Zu ‘glauben man weiß’ angesichts dieses Dimensionsunterschieds ist daher nichts anderes als cognitive Dissonanz und Dumm(pf)heit (unbewusst) oder Manipulation und Propaganda (bewusst).

Das bedeutet explizit

Für jeden echten Forscher und jeden der Erkenntnis möchte:

  1. Nicht vertrauen: Weder der Wissenschaft noch der Religion (noch jeglichen Gurus oder Lehren). Denn Naivität und Glaube bedeuten illusionäres Wissen (“Hier ist die Wahrheit”).
  2. Nicht nicht vertrauen: Weder die Wissenschaft noch die Religion oder Konzepte generell aus Reaktion verwerfen. Theorien studieren, Argumente hören, für eine höhere, relative Wahrheit offen sein. Auch “ich brauche keine Konzepte” ist ein Konzept. Denn blinde Skepsis bedeutet ebenso illusionäres Wissen (“Ich weiß es besser”).
Und sich somit im Nichtwissen Selbst wiederzufinden. Als echtes Wissen kristallisiert sich eine offene Haltung getragen von Prinzipien, Werten, Klarheit - als Erwachen aus Dumm(pf)heit. Wahre Weisheit.

„Weisheit ist zu wissen: Ich bin nichts, Liebe ist zu wissen: Ich bin alles, und zwischen diesen beiden fließt mein Leben.“

Nisargadatta Maharaj


Anmerkung: Das Humorvolle ist, dass ich mit diesem Artikel Wissen suggeriere… Daher ‘cum grano salis’ genießen. Aber das wollte einfach einmal geschrieben werden.

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