Schreiben: Von der Blockade zum Fluss

Heute übe ich mich einfach ungefiltert auszudrücken, bzw. ich übe nicht, ich tue es! Zeit, endgültig alle Filter fallen zu lassen und unentschuldbar zu sein, wer ich bin. 

Wenn ich zurückschaue und darüber reflektiere wie viel Energie und Aufwand ich betrieben habe, um zu schützen und zu verstecken, wer ich bin – WOW. Glaubend ich sei – der der ich wirklich bin – nicht überlebensfähig und darum einen Großteil meines Lebens und meiner Lebensenergie damit verbringend diese scheinbaren Mängel zu kompensieren. 

Im Hinblick auf den eigenen Selbstausdruck, sei es das gesprochene Wort oder via Schrift – habe ich unglaublich viel Zeit damit verbracht darüber nachzudenken, was ich tatsächlich sagen möchte und wie ich das am Besten kommuniziere. Habe an der perfekten Idee gefeilt, den perfekten Ausdruck gesucht, statt einfach nur auszudrücken, was da ist. Habe mir Gedanken gemacht, wie die Reaktion der Menschen sein wird: Werden sie mich auslachen, kritisieren, ausstoßen, weil ich nicht gut genug bin. Und dies über meinen Ausdruck offensichtlich wird? Dann lieber nichts ausdrücken, bzw. nur wenn es so perfekt ist, dass niemand einen Fehler finden kann. Oder so intelektuell hochtrabend, dass es niemand nachvollziehen kann und sich dementsprechend dumm fühlt und es nicht wagt eine Frage oder Kritik zu äußern. Resultat waren dann anspruchsvolle Texte, Werke mit Allwissenheitsanspruch, die wenige nachvollziehen konnten oder wollten, da es auch energetisch die Note von “Besserwisser” trug, nicht wirklich einladend war, emotional nicht verbindend war, sondern eher dem Geiste “Ich mach mein Ding, ihr könnt glücklich sein wenn ich Euch erlaube dies zu lesen” folgte. Soviel zu der Vergangenheit – nun schaun wir einmal, wie ich künftig das Schreiben angehen werde.

Zeit, meinen Verstand auszuschalten und mich auszudrücken. Ich weiß. Ich schreibe aus meinem Fluß, geleitet von der Intention, mich auszudrücken in Bezug auf ein spezifisches Thema. Heute: Schreiben. Sodass ich nicht bewusst steuer was ich wie schreiben möchte, sondern mich zurücklehne – und die Zügel an mein Unterbewusstsein übergebe – mein Genie. Das weiß. Alles ist bereits da. Muss nur noch – ungefiltert – niedergeschrieben werden. Was gleichbedeutend ist mit mir nicht in die Quere kommen 🙂 🙂 Das ist eigentlich so leicht, dass es einem die Sprache verschlägt, ob all der Probleme, die man sich gedanklich gemacht hat, denn die Gedanken bedeuten wortwörtlich nichts. Sie sagen nichts darüber aus, wie es wirklich ist. Nur eine Geschichte. Zeit für eine neue, kreativere Geschichte, eine die befähigt, die unerwartet ist, eine die mitreißt, die Menschen berührt, die mein Wesen kommuniziert, nicht mehr aus der Kontrollinstanz rationaler Kopf diktiert, korrigiert, korrumpiert, zensiert wird, sondern wirklich aus mir strömt. Mit dieser Erkenntnis ist nachvollziehbar, dass es keine Schreibblockaden gibt, denn ‘ich’ bin immer da, ich muss mich nur zulassen, nicht selbst im Wege stehen. Und somit in Verwundbarkeit übe, so zu sein wie ich bin, verletzlich, offen, direkt, ehrlich, nicht in einem intellektuellen, rational, harten, kühlen, fernen Betrachten kommentiere oder lehre, sondern nah bin, berührbar, fein, weich, aber auch wahr, ernsthaft, wie auch immer es im Moment ist. Ungefiltert.

Fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen: Zulassen, nicht zensieren, mich mit mir verbinden, meinem Herzen folgen, von meiner Intention geleitet und einfach das annehmen was da ist, was ausgedrückt werden möchte, mich nicht verweigern, auf ein ‘besseres’ Thema warten, sondern das annehmen was da ist. Punkt. Und dann einfach ausdrücken, ohne filtern, ohne kommentieren, ohne verpacken, ohne verschönern. Einfach ausdrücken. In aller Verletzlichkeit, ohne Berücksichtigung der Verteidigungsstrategien und Optimierungswünsche meines Kopfes. Ohne Relevanz, ob es jemand liest, wer es liest, was derjenige denkt, ob es ‘ankommt’ oder nicht.

Einfach ausdrücken.

So einfach.

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