Wieder zurück aus Afrika ist eines offensichtlich geworden: Die Natur ist Leben.
Jedes Tier, dem wir begegnet sind, lebt bedingungslos seine Natur. Egal ob Affe, Giraffe, Löwe, Schlange, Zebra, Nashorn, Krokodil… Alle leben ihre wahre Natur. Sind eins mit Ihrer Umgebung, perfekt angepasst an Ihr Habitat, im natürlichen Vertrauen auf die eigenen inhärenten Fähigkeiten zu leben.
Offensichtlich sagst du? Ja, das ist es tatsächlich.
Wenn wir uns das ‘Tier’* Mensch genauer anschauen, scheint die Sachlage gänzlich anders. Denn in unserer Gesellschaft lebt kaum ein Mensch seine Natur. Die meisten von uns verstellen sich, passen sich an, jagen (falsche) Ideale, überhöhen sich oder verstecken sich. Angst und Kontrollbedürfnis sind allgegenwärtig: Die Symptome des Misstrauens gegen die eigene Natur. Kaum einer verwirklicht sich selbst. Stattdessen leidet man getrennt im Widerstand (Wettbewerb heißt das heutzutage) mit der Umgebung, den Mitmenschen und der Natur.
Wir glauben, es gäbe Bedingungen, um zu sein, wer wir sind.
Das wäre wie wenn die Antilope denkt, “man bin ich schwach – wenn ich so viel Muskeln wie der Löwe hätte, dann hätte ich endlich ein gutes Leben”. Oder der Leopard neidisch auf die Nussvorräte des Eichhörnchens schaut “Hei, ich bin echt ein armer Versager, ich hab nichts”. Oder das Nashorn hadernd dem Adler hinterher trauert “wenn ich nur fliegen könnte”. Das wäre wie wenn der Elefant versucht, eine Giraffe zu sein; die Antilope, ein Wildschwein zu verkörpern; der Koyote, eine Schlange zu repräsentieren. Keiner wäre lebensfähig.
Tragischerweise (oder humorvollerweise?) macht der Mensch genau das: Statt seine wahre Natur zu leben, seinen eigenen Ideen & Träumen Ausdruck zu geben und der eigenen Bestimmung – dem eigenen Herz – zu folgen, versucht er fremden Erwartungen gerecht zu werden und äußeren Normen & Regeln zu erfüllen. Und somit die (unbewussten) Bedingungen zu erfüllen um dadurch lebensfähig zu werden. So der absolute Irrglaube, der jeden im permanenten Überlebensmodus fixiert. Damit verweigern wir uns gleichermaßen den natürlichen Fähigkeiten, Gaben und Talente, die jeder von uns mitbringt, um die eigene Bestimmung in der Welt zu entfalten. Zu sein, wer wir sind. Denn wir sind Leben, sind Teil der Schöpfung. Und damit auch natürlicherweise fähig zu leben. Ganz einfach und entspannt.
Denn deine eigene Natur ist nicht bedingt.
Kopien gib es unzählige, dich nur einmal! Zeit zu sein, wer du bist. ✨
Dann beginnt das Leben.
* Je mehr ich Zeit mit Tieren verbringe, desto mehr verstehe ich den Vergleich als ein wunderbares Kompliment an uns Menschen Aber du kannst einsetzen, was du magst: Wesen, Maschine, Tier. Alles ist ein Teil von uns, denn wir sind Alles. Unterschiedliche Form, dieselbe Substanz. Somit jeder Aspekt der Schöpfung ein Spiegel auf uns Selbst.